Frohe Weihnachten vom Emsblick!



Eigentlich gehören sie zu Weihnachten wie Plätzchen, Geschenke und das Christkind! Sie kosten kein Geld, können uns aber doch in weihnachtliche Stimmung versetzten: Gedichte!  Manchmal mit zeitlosen Lehren verbunden, berühren uns die kunstvollen Reimschemata und erinnern uns an Kindheitstage. Und ja, manchmal täuschen sie auch Idylle vor, wo in heutiger Zeit keine mehr ist.

Dennoch gehören klassische Weihnachtsgedichte zum kulturellen Erbe. Und gerade weil die Dichtkunst heute nicht mehr so gepflegt wird, sollten wir schöne Verse aus vergangenen Zeiten umso mehr zu schätzen wissen.

Ob sie von Kindern unterm Christbaum aufgesagt werden oder von Oma oder Opa vorgelesen werden, erfreuen sie doch Herz und Gemüt. Ein paar Weihnachtsgedichte sollte einfach jeder kennen.

So möchte Ihnen das Team vom Emsblick zum heutigen Heiligabend mit einem bekannten Gedicht von Joseph von Eichendorff ein frohes Fest und besinnliche Feiertage wünschen.


Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so friedlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderlich beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld,
hehres Glänzen, heil´ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
aus des Schnees Einsamkeit
steigt´s wie wunderbares Singen -
o du gnadenreiche Zeit!

Joseph von Eichendorff
(1788 - 1857)


Wer möchte, kann es sich auch hier vorlesen lassen: