Motto der Kampagne: „Die richtige Nummer im richtigen Moment“
In der Leitstelle Ems-Vechte, verantwortlich für die Notfallrettung in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim, sind Nicht-Notruf-Anrufe keine Seltenheit. Um für Klarheit zu sorgen, starten die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN), der Niedersächsische Landkreistag (NLT) und der Niedersächsische Städtetag (NST) gemeinsam die Informationskampagne "Die richtige Nummer im richtigen Moment". Ziel ist es, darüber zu informieren, wann die Notfallnummern 112 und 116117 angemessen gewählt werden sollten.
Das Kernstück der Kampagne ist ein informativer Film, der auf der Startseite von www.nlt.de zu sehen ist. Landrat Marc-André Burgdorf unterstreicht die Bedeutung der Aktion: "Der Rettungsdienst soll Leben retten, darum muss unbedingt vermieden werden, dass die Ressourcen durch eine falsche Inanspruchnahme blockiert werden. Nicht jede gesundheitliche Beschwerde ist ein Fall für die 112."
Im Jahr 2023 wurden von insgesamt 100.237 Notrufen 958 Anrufe an die 116117 weitergeleitet. Diese Anrufe werden in der Leitstelle als Notruf erfasst und durch standardisierte Abfragen der dortigen Disponentinnen und Disponenten eingestuft. Personen, die sich nicht in einer lebensbedrohlichen Situation befinden, werden daraufhin direkt an die 116117 verwiesen. Bislang, im Jahr 2024, wurden 118 Anrufe von insgesamt 8417 eingehenden Notrufen auf diese Weise umgeleitet.
Es wird betont, dass die Nummer 112 nur in lebensbedrohlichen Situationen gewählt werden sollte, um sofortige Hilfe zu gewährleisten. Dies betrifft beispielsweise Bewusstseinsverlust, lebensgefährliche Verletzungen durch Autounfälle, Brustschmerzen, Atemnot oder Stürze aus großer Höhe. Die Informationskampagne setzt auf Prävention und die richtige Handlungsweise in Notfällen.
Bei akuten gesundheitlichen Beschwerden, die außerhalb der Arztsprechzeiten auftreten, ist der kassenärztliche Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116117 anzurufen. Hier erhalten Betroffene eine medizinische Ersteinschätzung. Am Ende der Befragung wird den Anrufenden die richtige Versorgung empfohlen; es besteht u. a. auch die Möglichkeit, mit einem Beratungsarzt/einer Beratungsärztin zu telefonieren. Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, sucht bei entsprechender medizinischer Indikation ein Hausbesuchsdienst auf. Notfälle werden direkt an die Rettungsdienste weitergeleitet.
(Bildmaterial: pixabay.com, nlt.de)