Ausgrabung am Alten Hafen in Meppen


Archäologen finden Überreste eines römischen Plattbodenschiffs

Archäologen haben bei Ausgrabungsarbeiten im Bereich des Alten Hafens in Meppen einige Eichenplanken eines römischen Plattbodenschiffs gesichert. Die archäologischen Vorerkundungen erfolgten im Rahmen der Neubebauung des Bereichs Schützenstraße / Schützenhof. Man vermutet, dass es sich um ein Frachtschiff von etwa 30 Metern Länge handelt.

Auf Veranlassung der Unteren Denkmalschutzbehörde wird die erforderliche Schnellbergung bereits heute Morgen um 9:00 Uhr begonnen, entsprechend schweres Gerät ist bereits angefordert. Weitere archäologische Untersuchungen stehen noch an.

Das Material zeigt, dass das Eichenschiff im mediterranen Stil gebaut war. Eine weitere Besonderheit ist die Anwendung der so genannten Federbohrertechnik (Pinhole). Dies wurde nur auf einigen wenigen römischen Frachtschiffen nördlich der Alpen gefunden. Nach Ansicht der Archäologen scheint sie auf ein Datum vor dem Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus hinzuweisen.

Holzuntersuchung zur Altersbestimmung

Archäologen werden nun die Herkunft und Nutzung des Schiffes untersuchen. Die Untersuchung der Jahresringe kann Aufschluss darüber geben, wann die verwendeten Bäume gefällt wurden, um somit das Alter des Schiffes zu bestimmen.

Da nicht ausgeschlossen war, dass sich im Bereich des alten Hafens archäologische Überreste befinden, waren die Archäologen bereits bei der Ausgrabung anwesend. Allerdings hatten Experte eher Spuren von Wikingerschiffen vermutet. Im vergangenen Jahr wurden bei Untersuchungen im Bereich der Ems in Rheine bereits Überreste von drei Einbaumkanus gefunden.

(Foto: Emsblick - Die Eichenplanken des bei der Ausgrabung gefundenen römischen Flachboots)