17. November ist Welt-Frühchen-Tag


Jedes Jahr kommen rund 60.000 Kinder in ganz Deutschland als Frühgeborene zur Welt. Das macht sie zur größten Kinderpatientengruppe im Gesundheitswesen. Als Frühchen gilt dabei jedes Neugeborene, das vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt.

Ein extrem niedriges Geburtsgewicht sowie die Unreife von Organen – vor allem Lunge, Darm und Gehirn – können bei Säuglingen gefährliche, lebensbedrohliche Komplikationen hervorrufen. Um auf ihre besonderen Bedürfnisse aufmerksam zu machen, findet alljährlich am 17. November der Welt-Frühchen-Tag statt.

„Als Perinatalzentrum Level 1 verfügt das Ludmillenstift Meppen über die höchste Versorgungsstufe für Früh- und Neugeborene und ist auch auf die Versorgung der Allerkleinsten mit einem Geburtsgewicht von unter 1.250 Gramm spezialisiert. Auf unserer Kinderintensivstation, der sogenannten Neonatologie, sorgen speziell ausgebildete Pflegekräfte und ärztliches Personal für die Betreuung und Behandlung von Frühchen.“, so Dr. med. Christian Chen, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin sowie Neonatologie am Ludmillenstift.

Risiken bei Frühchen

Eines der größten Probleme bei frühgeborenen Babys stellt die Unreife der Lunge dar. Wenn das Neugeborene noch nicht selbstständig atmen kann, benötigt es eine maschinelle Unterstützung. Weitere Probleme können durch Hirnblutungen bei sehr früh geborenen Babys (unter 27 Wochen) und durch eine erhöhte Infektionsanfälligkeit entstehen. All diese Risiken machen einen Krankenhausaufenthalt nötig, der bis zu drei Monate dauern kann.

Überlebenschancen

Die Überlebenschancen von Frühgeborenen haben sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich verbessert. Heute können selbst Frühgeborene überleben, die vor der vollendeten 24. Schwangerschaftswoche geboren werden und weniger als 500 Gramm wiegen. Allerdings ist ihr Risiko für dauerhafte körperliche und geistige Beeinträchtigungen relativ hoch.

Hanne hatte es besonders eilig

Anfang September kam die kleine Hanne (s. Bild) mit nur 1.190 Gramm auf die Welt. Ihre Eltern Kerstin und Mathias freuen sich sehr auf die Geburt ihrer kleinen Tochter, doch hatten sie sich diese ganz anders vorgestellt. Als Kerstin und ihr Mann sich nach absolvierter Arbeitswoche wie gewohnt mit den Worten „Schönes Wochenende und bis Montag“ bei Ihren Kollegen verabschiedet hatten, hatten sie nicht damit gerechnet, dass die beiden am darauffolgenden Montag schon Eltern sein würden.

Kerstin bekam übers Wochenende leichte Unterbauch-Beschwerden. Nach einigen kleineren Untersuchungen riet ihr die Hebamme, direkt ins Krankenhaus zu fahren. Dort stand relativ schnell fest, dass die kleine Hanne in der 28. Schwangerschaftswoche mit einem Not-Kaiserschnitt auf die Welt geholt werden musste.

Inzwischen kann die kleine Familie aufatmen - nach der Geburt und auch in den folgenden Wochen ging es allen relativ gut. Die kleine Hanne war munter und hat sich in der Neonatologie des Ludmillenstiftes sichtlich wohlgefühlt.